horticon, Produktmanagement Erden für Industrie und Handel


Kontakt

 

Dipl.-Ing. agr.
Hagen Knafla
Plinderheide 57
D-48291 Telgte / GERMANY

 

Email: info@horticon.net

 

Tel:: +49-(0)2504-922703
Fax: +49-(0)2504-922704

Impressum

Angaben nach § 5 des Telemediengesetzes (TMG)

 

Dipl.-Ing. agr.
Hagen Knafla
Plinderheide 57
D-48291 Telgte / GERMANY

 

Email: info@horticon.net

 

Tel:: +49-(0)2504-922703
Fax: +49-(0)2504-922704

 

USt-IdNr.: DE 813386625

horticon, Produktmanagement für Industrie und Handel, Erden und Substrate, Produktentwicklung

Wer kennt das Problem nicht? – auf der Oberfläche getopfter Zimmerpflanzen bildet sich ein weißlicher oder gelblicher Schimmelbelag.

Das Problem liegt meistens in der Luft, denn Schimmelsporen befinden sich fast überall und wenn sie auf einem geeigneten Medium landen kann sich ein Schimmelbelag bilden.

Dabei hängt es nicht unbedingt davon ab, ob die Blumenerde frisch ist oder nicht. Der Schimmel muss keineswegs schon in der Erde vorhanden sein. Und entgegen der generellen Meinung wird Blumenerde auch nicht sterilisiert oder gedämpft.

Preiswerte Erden bestehen oftmals aus zu feinem Schwarztorf oder haben einen hohen Kompostanteil und das kann zu Bedingungen führen, die ein Pilzwachstum fördern.

Bei höherwertigen Produkten – und die sollte man sowieso verwenden – ist das Risiko etwas kleiner, aber eine Garantie gibt es nicht. Blumenerde hat einen hohen Anteil organischer Substanz (Torf, Rindenhumus, Kompost, Holzfaser etc.) in verschiedenster Zusammensetzung. Da kann es zu einem Befall kommen, denn die Schimmelpilze zersetzen in der Regel nur totes organisches Material – und genau daraus besteht Blumenerde im Wesentlichen.
Ist das Material ausreichend feucht und die Temperatur für die Pilzentwicklung geeignet, steht einem Wachstum des Pilzmyzels (Pilzgewebe) nichts mehr entgegen.

Eine leichte Schimmelbildung kann auch schon in der Verpackung auftreten. Zwischen Folie und Blumenerde bildet sich je nach Lagerbedingungen eine Kondenswasserschicht – ideal für die Keimung von Pilzsporen.
Wenn die Erde beim Öffnen der Verpackung nur eine leichte Myzelbildung in der Nähe der Luftlöcher der Verpackung aufweist ist das sicherlich kein Reklamationsgrund. In der Regel verschwindet der Belag bei der Verwendung (trocken) wieder und wie gesagt – Pilzsporen sind überall! Ist der Schimmelbefall in der frisch geöffneten Verpackung massiv, sollte man die Erde für das Pflanzen in Töpfen nicht mehr verwenden. Und dann ist auch eine Reklamation gerechtfertigt… Bereits geöffnete, überlagerte Blumenerde (aus dem letzten Jahr?) sollte auch nur noch für den Außenbereich verwendet werden – ob schimmelig oder nicht!

Ausgewachsenen, gesunden Pflanzen macht der Schimmel direkt nichts aus, aber es kann zu einer Nährstoffkonkurrenz kommen und ein dichter Schimmelbelag verhindert u.U. auch die Wasseraufnahme beim Gießen von oben.

Bei der Aussaat oder der Anzucht der Jungpflanzen kann ein Schimmelbelag allerdings negative Folgen auf die Keimung und Entwicklung der kleinen Pflänzchen haben.

Die genauen Ursachen unter welchen Umständen und in welchen Materialien eine Schimmelbildung bevorzugt auftritt sind nicht genau bekannt und kaum vorherzusagen. Schimmelpilze bevorzugen jedoch eine hohe Luftfeuchtigkeit und da feuchte Erde meistens kälter ist als die Umgebungsluft, kann sich auf der Oberfläche Kondenswasser bilden und so die Sporenkeimung begünstigen.

Bei „Ausblühungen“ aus dem Terrakotta-Topf handelt es sich nicht um Schimmel, sondern es sind in der Regel Salz- und/oder Kalkverkrustungen aus dem Dünger und Gießwasser, die sich im Topfmaterial ansammeln und irgendwann ausblühen. Zum Pflanzen also neue Töpfe verwenden (vorher Wässern) oder den Topf mit Essigwasser auswaschen und danach wässern.

Auch Kalkablagerung an der Oberfläche der Erde kann bei sehr kalkhaltigem Gießwasser einen schimmelähnlichen Belag hervorrufen. Wenn möglich Regenwasser verwenden…

Was also tun bei Schimmel?

Es gibt diverse Hausmittelchen und Tipps.

Richtiges Heizen und Lüften ist eigentlich immer gut um die Luftfeuchtigkeit zu senken.

Es hat sich bewährt die Oberfläche der Erde möglichst trocken zu halten – also sparsam gießen und die Gießintervalle reduzieren. Lieber einmal richtig wässern als dauernd nur die Oberfläche zu befeuchten.

Ein Aufrauen der Oberfläche mit der Gabel kann hilfreich sein, denn so trocknet die Oberfläche schneller ab.

Auch eine Sandschicht auf der Topfoberfläche kann helfen da sie schnell abtrocknet – zumindest ist der Schimmel abgedeckt und es können sich nicht noch mehr Sporen verbreiten. Dann sollte man aber vorher die oberste Schicht Blumenerde entfernen, wenngleich das Pilzmyzel sicherlich nicht nur an der Oberfläche zu finden ist.

Die Oberfläche bleibt generell trockener wenn man von unten bewässert. Befüllt man also den Untersetzer mit Wasser kann aufgrund der kapillaren Wirkung der Blumenerde das Wasser in den Wurzelraum aufgenommen werden. Hier ist nur unbedingt darauf zu achten, dass das Wasser auch aufgenommen wird und die Pflanze nicht dauernd „nasse Füße“ hat. Denn dann kommt es zu Staunässe und das kann keine Zimmerpflanze wirklich ab.

Wenn der Befall sehr stark ist, sollte man schon in Betracht ziehen, dass man die komplette Erde austauscht. Dabei die Erde aus dem Wurzelballen mit lauwarmen Wasser ausspülen und möglichst ein neues Pflanzgefäß verwenden oder das alte gut spülen und säubern.

Dann in frische, hochwertige Blumenerde setzen und dabei nicht zu stark andrücken, damit eine Drainage gewährleistet bleibt.

Von Essigwasser und Spülmittel sei abgeraten, denn es kann zu Veränderungen in der Blumenerde kommen, die nicht vorhersehbar sind. So kann sich der pH-Wert ungünstig verändern und es zu einer Verschiebung in der Nährstoffaufnahme kommen.

Ebenso sollten Salz oder chemische Mittelchen (z.B. Schimmelentferner), die man so im Schrank hat, nicht angewendet werden. Oftmals ist eine Pflanzenverträglichkeit nicht gegeben.

Andere Hausmittelchen sind sicherlich weniger dramatisch und das Gießen mit Kamillentee dürfte keine Probleme bringen – aber ob das hilft muss jeder selbst probieren. Manche schwören drauf aber nicht immer klappt´s.

Also am ehesten sollte man eine gute, strukturreiche Blumenerde kaufen und sich mit dem Bewässern zurückhalten. In deutschen Haushalten ertrinken mit Sicherheit mehr Pflanzen als dass sie vertrocknen…

P.S. Schimmelpilze entlassen Sporen in die Umgebungsluft. Auf kleinflächigen Blumentöpfen ist das Problem entsprechend gering und ein gesundes Immunsystem wird damit fertig. Für vorgeschwächte Personen oder Schimmelpilzallergiker kann das Einatmen der Pilzsporen allerdings zum Ausbruch von Allergien führen.